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Anträge zur 1. Sitzung des Rates am 16.11.06 Antrag 1: Der Rat möge in der Geschäftsordnung in § 3 “Öffentlichkeit, Einwohnerfragestunde” Absatz 4 die neuen Sätze 4 und 5 einfügen: “Die Einwohnerfragestunde ermöglicht neben Fragen auch Aussagen gegenüber den Ratsmitgliedern und der Verwaltung. Auf zeitlich angemessene und sachbezogene Äußerungen ist zu achten.” Begründung: Die Einwohnerfrage dient dem Gespräch zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Rat vor der Öffentlichkeit. Es liegt im allgemeinen Interesse, wenn viele Bürger teilnehmen und die Einwohnerfragestunde in einer angenehmen Atmosphäre stattfindet. Der frühe Hinweis an die Bürger, nur Fragen zu stellen, kann verunsichern und störend wirken. Ergebnis: Für den Antrag auf Änderung der Geschäftsordnung im Sinne der FBO ergeben sich: 8 Ja-Stimmen (FBO, GLO, Grüne, FDP), 15 Nein-Stimmen und 5 Enthaltungen. Damit ist der Antrag abgelehnt. Antrag 2: Der Rat möge beschließen, einen Ausschuß für Bürgerbeteiligung zu bilden. Aufgabe: Der Ausschuß soll Fragen der Bürgerbeteiligung beraten und entschei- den. Er kann als Anlaufstelle für Anregungen und Beschwerden nach § 22c NGO dienen und sich über geeigneteVerfahren zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen nach § 22e NGO informieren. Außerdem können Fragen wie die Überarbeitung der Satzung für Bürgerentscheide und Bürgerbefragungen sowie andere Verfahren der Bürgerbeteiligung wie Bürgerhaushalt, Bürgergutachten und Moderationsverfahren etc. bearbeitet werden. Begründung Dieser Ausschuß wäre der Ort, an dem der Rat fraktionsübergreifend und unter Beteiligung der Verwaltung Fragen der Bürgerbeteiligung beraten könnte. Es soll nicht so sein, daß dieser Ausschuß ständig Bürgerbeteiligung einfordert, sondern die Ausschuß-Mitglieder könnten sich Know-How über Verfahren aneignen, die bei Bedarf von Ratsmitgliedern und der Verwaltung abgerufen werden kann. Durch die Beteiligung aller Fraktionen und der Verwaltung wäre ein gleicher Wissenstand gewährleistet. Dies würde die Chancen für eine Bürgerbeteiligung erhöhen, wenn sie wie z. B. bei der Ortskernentwicklung in Ottersberg nötig erscheint. Erfolgreiche Bürgerbeteiligung ist nur mit der Verwaltung und allen politischen Kräften möglich. ....... Diskussion im Rat: Es ergab sich eine allgemeine Ablehnung und die Empfehlung, keinen Ausschuß sondern einen “Arbeitskreis Bürgerbeteiligung” zu gründen. Daraufhin zogen der Fraktionsvorsitzende der FBO den Antrag zurück. Antrag 3: Gemeinsamer Antrag der FBO und der GLO, die Beigeordneten des Verwaltungs-Ausschusses von 6 auf 8 zu erhöhen. Begründung: Kleine Fraktionen ( in diesem Fall die GLO) sollen dadurch auch das Stimmrecht im VA bekommen. Ergebnis: Ohne Aussprache wurde dieser Punkt einstimmig angenommen. Antrag 4: zu der Sitzung des AZV am 13.12.06 AZV = Abwasserzweckverband Ottersberg/Oyten Zur Beratung über die Erweiterung des Klärwerkes Oyten Ottersberg sollten die Mitglieder des AZV auf die Problematik der Einleitung der Clostridien aufmerksam gemacht werden. Dieser Antrag wurde allerdings so spät verteilt, daß eine Kenntnisnahme nicht mehr möglich war. Dieser Antrag mit 4 Seiten Kopien der “ARD- Report-Sendung München” und 5 Seiten Kopien der Zeitschrift “Top agrar” 12/2006 wurden am 7.12.06 den beiden Bürgermeistern zugestellt. Am 13.12.06 , während der Sitzung des AZV, unmittelbar vor der Abstimmung über die Erweiterung des Oytener Klärwerkes, wurden diese Informationen den 10 Beigeordneten übergeben. An den Bürgermeister des Fleckens Ottersberg Herrn Hofmann und den Bürgermeister der Gemeinde Oyten Herrn Cordes Antrag zu der Sitzung des AZV am 13.12.06 Sehr geehrter Herr Hofmann, sehr geehrter Herr Cordes bitte verteilen Sie diesen Brief und die beiliegenden Kopien an die Mitglieder des Rates und des AZV. Diese Informationen sind noch sehr neu und sollten allen Mitgliedern des Rates und des AZV bekannt sein. Ein Wegschauen und Nicht- Berücksichtigen dieser Tatsachen könnte für die Orte Ottersberg und Oyten schlimme und langwierige Folgen haben. Das Wohl der Einwohnerinnen und Einwohner der beiden Orte sollte, nicht nur nach der NGO, bei allen Entscheidungen auch höchste Priorität haben. Es gibt 20 verschiedene Clostridien-Stämme. Die verbreiteste Art findet man auch in der Gartenerde. Die gefährlichsten Stämme sind die Clostridium Botulinum. Diese können sich nur im verwesenden Fleisch unter Sauerstoff-Abschluß vermehren und entwickeln dabei ein hochwirksames Nervengift. In der Militär- Technik wird dieser Prozeß genutzt, um Gift- Gasgranaten zu produzieren. In einer Sauerstoff- Umgebung sterben die Clostidien ab und scheiden hunderte Sporen aus. Diese Sporen können dauerhaft, Jahre bis Jahrzehnte, überleben und entwickeln sich in passender Umgebung (im Fleisch unter Luftabschluá) wieder zu vermehrungsfähigen Clostridien. Die Sporen können nur mit einer Temperatur von über 130 Grad Celsius und über 2 Atmosphären Druck abgetötet werden. Gelangen die Sporen in den Kuhdarm, kann sich eine schleichende Krankheit entwickeln, je nach Fortgang der Regeneration der Sporen zu Clostridien. Das dabei austretende Nervengift führt zu Schluck- und Atembeschwerden, Lähmung der Gliedmaßen bis zum Herzstillstand. Die Krankheit ist unter dem Namen Viszeraler (=Eingeweide) Botulismus bekannt. Die Sporen können auch über die Luft in menschliche Körper gelangen und dort Nervenlähmungen erzeugen. Siehe Report- Dokumentation unten. Gelangen diese Sporen in eine Biogas-Anlage, die auch mit Fleischabfällen beschickt wird, so können sich diese explosionsartig zu Clostridien regenerieren. Die Biogas-Anlage kann als ein millionenfach vergrößerter Kuhdarm angesehen werden, nur daß nicht die Wandungen aus Fleisch bestehen, sondern das Fleisch in der flüssigen Brühe herumschwimmt. Das Methangas (das ist das Produkt der Biogas-Anlage, mit dessen Hilfe die Generatoren Strom erzeugen) verdrängt den Sauerstoff in der Umhüllung der Gärbehälter. So finden die Clostridien ideale Bedingungen für eine milliardenfache Vermehrung. Nach ca. 50-70 Tagen, wenn der Inhalt des letzten Fermenters ausgegoren ist, wird das Gärsubstrat entweder auf Felder versprüht. Dabei sterben die Clostridien durch den Lufteintritt ab und setzen massenweise Sporen frei. Wird auf den Feldern im nächsten Jahr Mais angebaut oder Gras geerntet, so ist der Kreislauf geschlossen. Die Kühe, die dieses Futter fressen, nehmen unweigerlich Sporen auf, die sich im Darm entwickeln können ... und siehe oben. Eine in der Ottersberger Biogas-Anlage verwendete Technik trennt mit einer Zentrifuge die flüssigen Anteile des letzten Gärbehälters von den Feststoffen. Die 37 % halbflüssige Pampe soll dann durch die Wärme der Blockheiz-Kraftwerke (BHKW) getrocknet werden. Kann es damit gelingen, auch die Sporen in den Feststoffen abzutöten? Die 63 % abgetrennte Flüssigkeit (jährl. ca. 110.000 Tonnen) soll unbehandelt in den Kanal geleitet werden. Diese Flüssigkeit ist gesättigt mit den Sporen der Clostridien. Auf dem gesamten Weg vom Kreuzbuchen-Wald bis nach Oyten ins Klärwerk werden diese Sporen gleichmäßig im Kanal verteilt. Alle Mitarbeiter, die mit dem Kanal, mit den Pumpen, mit dem Klärwerk etwas zu tun haben, können diese Sporen durch Luftübertragung in den Darm bekommen und es kann ein schleichender Krankheits-Prozeß beginnen, dessen Ursache schwer oder überhaupt nicht zu beweisen ist. In der Medizin und Vererinärmedizin ist dieses Krankheitsbild noch weitgehend unbekannt und wenig erforscht. Da die Sporen dauerhaft sind und in keiner Klärstufe 130 Grad Celsius mit 2 atü Druck erreicht wird, werden die Sporen zuletzt in die Wümme, dann in die Leste und dann in die Weser entlassen. Sie verbreiten sich immer mehr und lauern Jahrzehnte lang auf die Möglichkeit, Fleisch unter Luftabschluß zu erreichen, um sich dort zu regenerieren und Nervengas zu erzeugen. Der Nachweis, was die Ursache eine schleichenden Erkrankung bei Mensch und Tier ist, gelingt nicht, weil zwischen Ursache und Ausbruch einer Erkrankung Jahrzehnte liegen können. Um diese Gefahr abzuwenden, ist es geboten, die Austrittsstoffe der Biogasanlage zu untersuchen, bevor eine Einleitung in den Kanal und damit in das Klärwerk Oyten gestattet wird. Der Experte für Clostridien, der sich seit 15 Jahren damit beschäftigen, ist Herr Prof. Dr. Böhnel von der Uni Göttingen. Beiliegend die Texte der Report-Sendung und Kopien des Artikel der Zeitschrift "top agrar" 12/2006 “Botulismus, Viele Tierärzte sind ratlos.” Manfred Dzubiella
Bayerischer Rundfunk
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